La Plata
Bevor ich zur Sache komme, muss ich aus rein egoistischen Motiven („Musst du eigentlich immer was Lateinisches nehmen?“) zunächst klarstellen, dass der Titel dieses Blogs ausnahmsweise nichts damit zu tun hat, dass ich gerade einen dicken Schinken zur römischen Geschichte lese. „La Plata“ kommt aus dem Spanischen und bedeutet „das Silber“. In Lateinamerika bedeutet es allerdings außerdem umgangssprachlich „das Geld“. Gelernt habe ich das Wort, als ich mit meiner damaligen Freundin einen argentinischen Film sah, in dem ein Straßendieb einen armen Passanten mit einem Messer bedrohte und „la plata“ forderte. Da dachte ich mir: ‚So solltest du deinen Blog nennen!‘
Ziele des Blogs
Glücklicherweise will ich nicht euer Geld (also zunächst nicht! Sollte ich irgendwann 1.000 Leser haben, muss ich natürlich darüber nachdenken). Vielmehr geht es mir darum, euch dabei zu helfen, nüchtern über Geld und seine Anlage nachzudenken. Seit ich mich mit dem Thema beschäftige, fragen mich immer häufiger Angehörige und Freunde nach Rat. Das schmeichelt mir natürlich, weil ich ja auch nur ein Amateur bin, der sich das, was er weiß, selbst beigebracht hat. Umgekehrt glaube ich aber, dass sich wirklich jeder zumindest ein bisschen mit dem Thema Anlage auseinandersetzen sollte und schon mit kleinen Beiträgen recht große Wirkung erzielen kann. Mein erstes Ziel ist also, „family & friends“ bei ihrer Finanzbildung zu unterstützen und so Stück für Stück ein kleines und vor allem verständliches Nachschlagewerk aufzubauen.
Zweitens schreibe ich gerne. Auf einen festen Rhythmus werde ich mich nicht festlegen, obwohl mir alle Blogologen schon alleine deshalb ein kolossales Scheitern dieses Projekts voraussagen werden. Weil es mir aber vor allem auch selbst Spaß machen soll und ich größtes Vertrauen in mein ständiges Mitteilungsbedürfnis habe, gehe ich davon aus, auch ohne starre Regeln genug zu schreiben. Ausgehend von dem, was mich Familie und Freunde üblicherweise fragen, werde ich zu Beginn immer abwechselnd einen Beitrag aus der Kategorie „Grundsatz“ und aus der Kategorie „Aktuelles“ verfassen. In der Kategorie Grundsatz geht es grundsätzlich um Grundsätze (z.B. „Was sind Asset-Klassen?“), wohingegen „Aktuelles“ auf die momentane Marktlage eingehen wird (z.B. „Jetzt noch schnell Wirecard-Aktien kaufen?“). In der Regel werde ich beides gleichzeitig gefragt, aber hier versuche ich das sinnvoll zu trennen.
Drittens glaube ich zwar, dass ich selbst alles besser weiß, weiß aber, dass andere vieles besser wissen. Deshalb freue ich mich nicht nur über Feedback, sondern werde auch perspektivisch eine Kommentarfunktion einrichten. Davon profitiert nicht nur ihr, liebe Leser, sondern auch ich selbst. Schließlich läuft in meinem Depot beileibe nicht alles perfekt und was gäbe es Schöneres, als vom Input eines Lesers auch selbst zu profitieren?
Was man sonst noch so sagen soll
Dem Gesetzgeber ist es äußerst wichtig, Anleger vor Leuten wie mir zu schützen. Deshalb schreibe ich vorsorglich schon im Prolog, dass die Inhalte dieser Beiträge keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen darstellen, sondern lediglich meine persönlichen Ideen, Erfahrungen und vor allem Fehler darstellen, die euch zum Nachdenken inspirieren sollen. Ich darf nämlich keine Anlageberatung durchführen und habe größten Respekt für diejenigen, die das trotz eines engen rechtlichen Korsetts noch tun. Alles, was ich hier schreibe, erstelle ich mit der größtmöglichen Sorgfalt. Für die Richtigkeit von Zahlen, Daten und Fakten kann ich trotzdem keine Garantie übernehmen. Entscheiden müsst immer ihr selbst!
Ich habe mir fest vorgenommen, einfach und leserlich zu schreiben. Die Betreuerin meiner Magisterarbeit sagte damals, sie wisse, dass ich viele Fremdwörter kenne, aber wenn es auch einfach ginge, müsse ich ja den Leser nicht quälen. Ach ja, „der Leser“: Ich spreche damit grundsätzlich alle Menschen an, die diesen Blog lesen. Manch einer mag hier also Gendersternchen, -doppelpunkt, -gap, Binnen-I, etc. schmerzlich vermissen. Im Englischen hat sich das Gendern längst durchgesetzt und wird dort sogar von mir praktiziert. Das liegt aber daran, dass es in dieser Sprache elegant umzusetzen ist und, man höre und staune, sogar von Shakespeare schon ab und zu praktiziert wurde. Im Deutschen führt die Ansprache des:r lieben Leser:in allerdings dazu, dass sein:ihr Lesefluss ständig gestört wird. Ich bin mir übrigens sicher, dass ich falsch gegendert habe. Aber deshalb mache ich es ja auch nicht!
Interessanter und sehr verständlich geschriebener Artikel!!